Freitag, 25. April 2008
Sonderbar klingt die Aussage: Gartenarbeit entspannt!
Sie stimmt wahrscheinlich auch nur für diejenigen, die im Beruf hauptsächlich mit dem Kopf arbeiten, für die Mehrheit der angestellten Büromenschen. Im Garten tut der Körper etwas, der Geist aber bleibt frei und darf während der Arbeit herumfliegen. #
Beim Ausrupfen des Unkrauts und Pflücken des eigens gezogenen Obstes ist so wenig Konzentration erforderlich, dass sich währenddessen sehr gut nachdenken lässt, besser als im Café, wo einen immer irgend etwas ablenkt.
Mir fällt auf, dass ich das Wort „Unkraut“ verwende. Ein Wort, das politisch nicht mehr korrekt ist, korrekt heißt es „Wildkräuter“. Jedes Pflänzchen hat sein Lebensrecht, soll damit wohl ausgedrückt werden, keines ist schlechter als das andere. Ja, sicher.
Trotzdem beharre ich darauf, dass im Garten keine Demokratie herrscht, sondern die Diktatur des Gärtners. Gärtner und Gärtnerin dürfen nicht einfach alles wachsen lassen, weil sonst kein Garten zustande käme, sondern ein Urwald. Es muss ausgerupft werden und gestutzt, das einzige Kriterium kann dabei nur der persönliche Geschmack sein.
Gärtnern ist Machtausübung!